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Die Kirchen in Brackenheim

Jakobus-Stadtkirche

Kirchstraße , 74336 Brackenheim

Die Stadtkirche Brackenheims ist dem Schutzpatron der Pilger St. Jakobus geweiht. Sie gilt als Wahrzeichen der Stadt. Ihre Turmchoranlage ist typisch für das Zabergäu. Noch heute lassen sich Elemente der Gründungszeit um 1300 erkennen, etwa gotische Fresken an der Nordwand (z. B. Heilige Drei Könige) und in einer reich verzierten gotischen Nische ein Heiliges Grab. Bedeutend ist das überlebensgroße Kruzifix, das wohl aus der Schule Hans Seyffers (Altar der Kilianskirche Heilbronn) hervorging. Die hölzerne Kanzel im Spätrenaissancestil mit Bildern der Evangelisten und Propheten wurde 1617 zur 100jährigen Reformationsfeier geschaffen. Zwei große geschnitzte Tafeln - mit zwölf Passionsszenen und Apostelfiguren bemalt - stammen aus dem 17. Jahrhundert, der Barockprospekt der Orgel von 1752. Die 1964 durchgeführte Renovierung gab der Kirche ihr heutiges Aussehen. Das Geläut gehört zum ältesten und wertvollsten Glockenschatz Deutschlands. Dieser erlitt durch die beiden Weltkriege schwere Verluste, so dass rein mittelalterliche Geläute sehr selten geworden sind. Die älteste Kirchenruferin (13. Jh.), eine 575 kg schwere Majuskelglocke, hat wohl der aus Trier stammende Meister Thomas gegossen. Diese Schiedglocke trägt die Inschrift: "Me resonante pia populi memor esto Maria" (Bei meinem Klang wollst du, treue Maria, deines Volkes gedenken). Die zweite Glocke ist eine 246 kg schwere Evangelisten- und Taufglocke um 1300. Die dritte Glocke (1028 kg) stammt aus der Werkstatt des Heilbronner Glockengießers Bernhard Lach(a)mann d. J. von 1497 mit der Inschrift: "Osianna heis ich, in unser Frauen Ehr leut ich, Bernhard Lachman gos mich." Sie läutet z. B. zum "Vaterunser".

Jakobus-Stadtkirche Brackenheim
Jakobus-Stadtkirche Brackenheim

Johanniskirche

Friedhof, 74336 Brackenheim

Johanniskirche stammt aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Möglicherweise wurde sie in die Mauern eines heidnischen Heiligtums gebaut; vielleicht war sie Taufkirche der Meimsheimer Martinskirche. Angelegt ist sie als dreischiffige Basilika und gehört baugeschichtlich in die sog. Übergangszeit zwischen romanischem und gotischem Stil (ca. 1210). Sie war im Besitz des Bistums Worms und ihr Kirchensatz (Patronat) begegnet zuerst als ein der Familie Magenheim zustehendes Lehen. Der heutige Bau ist nicht einheitlich. Das Langhaus ist spätromanisch und erinnert in Einzelheiten an das Kloster Maulbronn. Die Rechteckform des frühgotischen Chors ist für das frühe 14. Jahrhundert ungewöhnlich. Als Kirch- und Bauherren kommen nur die Magenheimer in Frage, denen die Johanniskirche als Grablege diente und die sie als Wormser Lehen bis 1367 innehatten. Über die Herren von Talheim und die Hofwart kam die Kirche an Graf Eberhard von Württemberg, der sie zur Ausstattung der neuzugründenden Universität Tübingen verwendete, wie durch eine Papst-Bulle von 1476 und den Schenkungsbrief von 1486 belegt ist. Der damalige Pfarrer Johannes Vergenhans (Naucler) wurde erster Rektor der Universität Tübingen. Zu den besonders Kostbarkeiten gehört das östliche Chorschlussfenster mit seiner ornamentalen Jugendstilverglasung aus dem Jahre 1908, in die unten eine Scheibe eingelassen wurde, die aus dem frühen 14. Jh. stammt. Ein Tympanon - seit 1977 an der Ostwand des nördlichen Seitenschiffs angebracht - stammt aus dem frühen 13. Jh. Ein jetzt an der inneren Westwand angebrachtes Relief stellt einen weiblichen Figur dar, evtl. eine Dämonin. Von großem Wert sind die 1902 entdeckten Wandgemälde, ein Credo-Zyklus, der in zwei Zonen übereinander Apostel- und Prophetenfiguren jeweils mit Schriftbändern zeigt und (möglicherweise) um 1400 vom Meister der Kolmarer Kreuzigung geschaffen wurden. Die Johanniskirche war bis 1510 die Pfarrkirche von Brackenheim. Dass sie in nachreformatorischer Zeit erhalten blieb, verdankt sie nicht zuletzt ihrer Lage im Friedhof. Die Familie Soldan hatte an der Johanniskirche eine Grabkapelle. Der 1305 christlich getaufte türkische Soldat Johann Soldan zählt zu den Ahnen Goethes.

Johanniskirche
Johanniskirche

Evangelisches Konrad-Sam-Gemeindehaus
Im Wiesental 11, 74336 Brackenheim

Gewidmet dem "Löwen des Evangeliums" und "Jesaja seiner Zeit" Licentiat Konrad Sam aus Rottenacker (1483-1533), einem der großen reformatorischen Volksprediger Schwabens und mutigen Anwalt aller Armen und Entrechteten. Als Prädikant an der Brackenheimer Jakobus-Stadtkirche ab 1518 evangelischer Glaubenszeuge und Begründer der frühesten Reformationsgemeinde Altwürttembergs. Dabei treu unterstützt von seiner Frau Elsbeth, einer der ersten Pfarrfrauen im Lande und vorbildlichen Diakoniemutter aller Schwachen. Ermutigt duch Martin Luthers berühmten Brackenheim-Brief vom 1.10.1520. Nach seiner Vertreibung ab 1524 erster Reformator Ulms und enger Freund Ulrich Zwinglis. Konrad Sams Lebensdevise im Kampf für das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit war "Schrei und hör nicht auf - aus Gottes Wort und nach Christi Befehl!"
Das Gemeindehaus können Sie auch mieten für private Feiern. Bitte wenden Sie sich für Anfragen an das Gemeindebüro, Tel. 07135 15242,
E-Mail: Dekanatamt.Brackenheim@elkw.de

 

Konrad-Sam-Gemeinehaus
Konrad-Sam-Gemeinehaus